26.10.2023 - 15:19

Welche Pflanzen kann man im November noch aussäen – Kaltkeimer

Die Begriffe Kaltkeimer oder Frostkeimer klingen zunächst paradox – schließlich ist es ja die Wärme, die das Wachstum der Pflanzen anregt. Kaltkeimer hingegen brauchen die niedrigen Temperaturen, damit sichergestellt ist, dass die Samen erst nach dem Winter aufgehen. Das Saatgut befindet sich in einer Samenruhe, der sogenannten Dormanz. Dazu zählen Wildpflanzen, Stauden und Gehölze, die aus winterkalten Regionen stammen, wie z. B.:

  • Gemüse: Kerbelrübe, Bärlauch, Meerkohl
  • Obst: Haselnüsse, Walnüsse, Kornelkirsche, Rosengewächse, Steinobst
  • Kräuter: Schnittlauch, Dill, Salbei, Waldmeister, Arnika
  • Blumen: Mohn, Kornblumen, einige Lichtnelken-Arten, Veilchen, Löwenmäulchen, Königskerze, Kornrade, Silberblatt, einige Reiherschnäbel, manche Wolfsmilchgewächse
  • Stauden: Adonisröschen, Christrose, Flammenblume, Pfingstrose, Schlüsselblume, Vergissmeinnicht, Lavendel

Allgemein benötigen Samen von Kaltkeimern Temperaturen zwischen -4 und 4 °C über einen Zeitraum von drei bis zwölf Wochen. Einige Gehölze haben aber sogar Bedarf an einigen Monaten der Kälte. Die Kälteeinwirkung findet entweder ganz natürlich im Freien statt oder sie kann auch im Kühlschrank oder Gefrierfach künstlich nachgestellt werden. Kaltkeimer können hier das ganze Jahr über einige Wochen lang eingelagert und anschließend zum Keimen gebracht werden. Wichtig ist hierbei, die Samen zunächst ein bis zwei Wochen lang im warmen Wasser quellen zu lassen. Trockene Samen werden auch nach der Kältebehandlung kaum keimen. Nun mischen Sie die Samen mit einer Anzuchterde, die zu etwa einem Drittel mit Sand aufgebessert wurde. Wer Kaltkeimer aussäen möchte, sollte auf dem Samentütchen nachlesen, ob die Aussaat im Herbst oder im Winter empfohlen wird. Die Samen einiger Arten brauchen während der Quellung der Samenschale eine Phase mit höheren Temperaturen, bevor die Kältephase einsetzt. Ist sie zu kurz oder wird sie von einigen milden Tagen unterbrochen, kann sich die Keimung um ein ganzes Jahr verzögern. Diese Arten sät man am besten gleich nach der Samenernte aus. Für die Herbst-Aussaat von Oktober bis November benötigen Sie neben den Pflanzensamen eine Aussaatschale mit Wasserabzugslöchern und nährstoffarme Aussaat- oder Kräutererde. Markieren Sie die Stelle der Aussaat am besten, damit Sie sie im Frühjahr noch finden. Zwischen März und Mitte April beginnt die Keimung bei steigenden Temperaturen.

Erhältlich ist auch Saatgut mit bereits gebrochener Keimruhe. Sie befinden sich nur noch in einem Wartezustand vor der Keimung, der durch die Trocknung erreicht wird. Sie sind somit nur begrenzt haltbar aber keimen dann direkt, wenn sie ausgesät werden.

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